Premiere für Mixed-Quartet 4×400 m
Die LG Westallgäu explizit der TV Lindenberg kann sich derzeit freuen, so viele Aktive in der Anzahl und auch vom Leistungsniveau zu haben. Deshalb wurde spontan entschieden sich mit einer 4 x 400 m Mixed Staffel an den Süd.- Deutschen Meisterschaften in St. Wendel zu beteiligen. Nach dem sich der Internationale Leichtathletik Verband für die Weltmeisterschaften 2019 in Doha versuchsweise entschied die 4 x 400 m Mixed Staffeln in das Wettkampfprogramm aufzunehmen, sind ein fester Bestand in der Leichtathletik.
Drei sehr gute 400 m Läufer/innen kann die LG Westallgäu bzw. der TV Lindenberg mit Bastian Felder, Tom Bayer und Rabea Felder derzeit aufbieten, fehlte nur noch eine vierte weibliche Läuferin. Eigentlich kommt die U20 Läuferin Jara El-Chaikh von der Mittelstrecke 800 m / 1.500 m, man konnte sie aber davon überzeugen, dass sie auch 400 m in einer 63 bis 65 Sekunden laufen kann und Jara sich wegen des Teamgeistes dafür gewinnen in der 4 x 400 m Mixed Staffel mit zu laufen. Die vier Westallgäuer setzten sich zum Ziel, die Deutsche Quali 3:45,00 Minuten anzupeilen und noch dazu den Allgäuer Rekord von 4:08,35 Minuten aus dem Jahr 2020 einzustellen. Der Wunschgedanke den 3. Platz zu belegen bestand aber schon auch. Nach Meldeschluss und den nun sichtbaren Meldezeiten holte das Team die Realität schnell ein und man konzentrierte sich auf die selbstgesteckten Ziele. Insgesamt waren im Kampf um die begehrten Medaillen teils 8 laufstarke Staffeln, deren Männer eine Zeit zwischen 48 und 49 Sekunden laufen können, aus dem Rheinland, Hessen, Baden, Saarland, Württemberg neben der LG Westallgäu als einzigen Vertreter aus Bayern gemeldet. Die Frauen der LG Westallgäu waren mit den Konkurrentinnen ebenbürtig.
Zwei Zeitläufe waren angesetzt wobei sich die LG Westallgäu im schnelleren Lauf auf Bahn 6 befanden. Letztendlich wurde kurz vor dem eigentlichen Startschuss aufgrund von Absagen die Laufeinteilung nochmals mit nur noch 6 Teams in einem Finallauf zusammengestellt. Nun belegte Das Team Westallgäu die Bahn 2, eine gute Ausgangsposition. Startläufer Bastian Felder übergab an Position 5 auf Jara El-Chaikh. Mit dem nötigen Respekt absolvierte Jara ihren Ersten 400 m Lauf, im Hinterkopf dass die letzten 200 m schwer werden und auf die letzten 100 m musst du sterben. Jara machte ihre Sache sehr gut, konnte die entstandene Lücke von ca. 20 m halten und sogar auf die letzten 100 m verringern, übergab weiterhin an 5. Stelle auf Tom Bayer. Was Tom nicht wusste profitierte inzwischen das Team aus dem Westallgäu von einer verpatzen Staffelübergabe der LG OVAG Friedberg-Fauerbach aus Hessen, die nicht innerhalb der Wechselzone den Staffelstab übergeben konnte und somit aus dem Rennen war. Somit lag das Team Westallgäu auf der vierten Position. Tom hielt den Abstand bis zur Übergabe auf die Schlussläuferin Rabea Felder gering. Rabea nahm die Herausforderung an, es entstand ein spannender Zweikampf mit dem Team LA Team Saar um den Dritten Platz. Die Schlussläuferin vom Team Saar schaffte es sich von Rabea etwas abzusetzen und eine Lücke von ca. 10 m auf Rabea zu bilden. Nun wollte es Rabea wissen, ab der 200 m Marke steigerte sie ihr Tempo, war bereits Mitte der letzten Kurve mit der Schlussläuferin Team Saar auf gleicher Höhe und ging an ihr in einem kämpferischen Endspurt auf den letzten ca. 100 m an ihrer Konkurrentin vorbei, baute ihren Vorsprung aus und sicherte sich und ihrem Team die Bronzemedaille in 3:47.39 Minuten.
Es ist schon bemerkenswert nach einer 5 ½ stündigen Anreise bei 35 Grad noch eine solche geschlossene Mannschaftsleistungen abzurufen. Teamgeist und Willenskraft ermöglichten dies.
Nicht nur das Wunschziel, sondern auch das Ziel einen neuen Allgäuer Rekord (4:08,35 aus dem Jahr 2020) aufzustellen ging in Erfüllung. Die Westallgäuer verbesserten die Marke um mehr als 21 Sekunden.
Zum Bedauern aller Leichtathleten/innen wurde dieses Kriterium um sich für eine Sportlerehrung zu qualifizieren leider gestrichen. Vielleicht ist dies ein Grund zum Anlass, dies im Gremium noch einmal zu Überdenken und eventuell diese Entscheidung zurück zunehmen.