Bericht zum 3. Int. Lindenberger Schwimmfest mit Kuhschellensprint am 23.02.2019

Zwei Kuhschellen bleiben hier

Für den TV Lindenberg ist das 3. Internationale Schwimmfest (23.02.2019) ein voller Erfolg.
Die 1280 Starts laufen reibungslos ab – und die letzte Staffel sorgt für das i-Tüpfelchen

Schlussschwimmer Ron Epple war noch gar nicht im Ziel, da ballte Cilian Claus schon die Siegerfaust. Zu groß war der Vorsprung. Die Staffel I des TV Lindenberg hat den Sprint über 4×50 Meter Freistil gewonnen – und damit die zweite Kuhschelle des Tages für den Gastgeber geholt. Es war das sportliche i-Tüpfelchen auf das 3. Internationale Schwimmfest. Die 16 Athleten des Vereins nutzten ihren Heimvorteil glänzend: Sie holten wie im Vorjahr zusammen 60 Medaillen.
„Es war ein großer Kraftakt für die Abteilung, aber es ging alles phänomenal über die Bühne“, freute sich Abteilungsleiter Olaf Langes. Neun Stunden lang herrschte Hochbetrieb im Hallenbad, in dem jeder Winkel belegt war: mit Handtüchern, Badekappen, Campingstühlen und natürlich wartenden Schwimmern. 270 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene aus 23 Vereinen sprangen fast 1280 Mal ins Wasser. Das hatte angenehme 28 Grad. „Die Bademeister haben es top hingekriegt“, sagte Langes. Sein Lob galt stellvertretend auch für die über 50 Helfer, die ehrenamtlich im Einsatz waren.
Der Zeitplan war auf Kante genäht. Zwischen den einzelnen Rennen waren jeweils nur 20 Sekunden Puffer. Doch alles lief reibungslos. Auf die Minute genau konnte der letzte Wettkampf des Tages starten: die Staffel über 4×50 Meter Freistil in der offenen Wertung. Die Königsdisziplin. Cilian Claus übergab an Jasmin Fulterer. Danach kam Jannik Stoll. Beim Start lag er noch gleichauf mit Pfronten – doch bei der Wende hatte er schon mehrere Meter Vorsprung. „Ich habe das gar nicht mitgekriegt, ich habe nur auf mich selbst geschaut. Aber bei der Staffel wird man voll gepusht. Die Stimmung ist mega“, sagte der 16-Jährige, der seit Sommer für den TVL schwimmt. Ron Epple brachte den Sieg locker ins Ziel – mit einer Zeit von 1:53,97 Minuten und damit fast drei Sekunden schneller als die Meldezeit. Als der Schlussschwimmer anschlug, explodierte die Luft im Hallenbad endgültig.
Denn auch wenn insgesamt 620 Einzelmedaillen vor Ort graviert und ausgegeben wurden – die Vergabe der Kuhschellen für die vier schnellsten Staffeln war der Höhepunkt. „Das Ziel war es, mindestens eine zu holen. Der Doppelpack macht es umso schöner“, sagte Langes. Denn wenige Stunden vor dem Freistil-Quartett hatte auch die Lagen-Staffel in der offenen Wertung gewonnen. Ron Epple, Justin Herthnek, Cilian Claus und Jasmin Fulterer holten die erste Kuhschelle überhaupt für Lindenberg.
Die beiden anderen Staffelsiege gingen an den 1. SC Ravensburg (jeweils Jahrgang 2006 bis 2011).
„Das hat richtig gut ausgesehen und hat Spaß gemacht. Es war ein erfolgreicher Tag“, befand Lindenbergs Trainer Johannes Epple. Denn seine Schützlinge holten nicht nur 22 Gold-, zwölf Silber- und 16 Bronzemedaillen. Sie stellten bei mehr als der Hälfte ihrer Starts auch neue persönliche Bestzeiten oder Saisonrekorde auf. Zum Einsatz kam erstmals eine voll elektronische Zeitnahme. Die Technik funktionierte einwandfrei, die Ergebnisse landeten sofort im Auswertungscomputer.
Zufrieden waren nach ihrem „Heimspiel“ auch die Schwimmer des TVL. „Es macht einfach Spaß zu sehen, wie sich die vielen Stunden Training auszahlen“, sagte Jasmin Fulterer. Und ihre Teamkollegin Magdalena Nagenrauft ergänzte: „Meine Zeiten haben sich alle verbessert, besonders über 100 Meter Rücken.“ Hanna Wagner fand „den Wettkampf richtig toll“, zumal auch sie eine neue Bestzeit über 100 Meter Freistil erreichte.
Ein besonderes Rennen war es für Helen Wötzel. Die 21-Jährige hatte einst beim TV Lindenberg das Schwimmen gelernt, ist wegen ihres Studiums nach Thüringen gezogen und stieg nun für die WSG Jena ins Wasser. Sie hatte somit die weiteste Anreise aller Teilnehmer und war mehr als sechs Stunden lang unterwegs. „Ich schwimme den Wettkampf, seit ich acht bin und freue mich, dass ich viele alte Bekannte getroffen habe“, sagte die Studentin. Wie groß die Verbundenheit nach Lindenberg ist, zeigt die Tatsache, dass sie nach ihrer Ankunft an der alten Wirkungsstätte erst einmal das Hallenbad aufsuchte, um beim Aufbauen zu helfen. Auch das ist ein kleiner Baustein, um als Verein einen solchen Kraftakt zu stemmen.
 

  

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